Dezember 2005
Während des Besuchs von Edson Oliveira und Roseane Rocha von Ruas e Praças im vergangenen Jahr besuchten wir unter anderem Misereor in Aachen, um die Arbeit der Gruppe vorzustellen. Dabei berichteten wir vor allem von der Familienhilfe, die in den vergangenen drei Jahren von Rua e.V. finanziert wurde. In dieser Zeit konnte Grupo Ruas e Praças dank unserer Unterstützung zeigen, wie wichtig und erfolgreich die Familiensozialarbeit mit dem Ziel der Rückführung von Straßenkindern sein kann, wenn nur genügend Mittel zur Verfügung stehen. Doch trotz unserer Unterstützung blieben einige Wünsche offen. Unsere begrenzten Gelder reichten beispielsweise nicht aus, um einen zweiten Sozialarbeiter und eine Psychologin anzustellen und auch die Idee, die Mütter mit Geld und Know-how beim Aufbau einer wirtschaftlichen Existenz zu fördern, konnte nur in kleinem Stil verwirklicht werden. Daher kamen wir von Rua e.V. und Grupo Ruas e Praças überein, dass die Familienhilfe, die uns allen sehr ans Herz gewachsen ist, langfristig von einer größeren Organisation getragen werden sollte. Dies ist nun gelungen, ein gemeinsamer Traum wurde wahr! Misereor wird die Finanzierung des erweiterten Familienhilfeprogrammes für zunächst drei Jahre übernehmen. Rua wird in Zukunft jedoch weiterhin einen Teil der Lebensmittelpakete,
für die ja viele von Ihnen regelmäßig spenden, finanzieren.
Doch unser Engagement endet hiermit nicht. Während unser Vorschlag bei Misereor angenommen wurde, wurde leider ein zweiter Projektantrag bei der Europäischen Union abgelehnt. Das Lateinamerikazentrum/LAZ in Bonn hatte die Unterstützung der EU beim Kauf eines neuen Hauses für die pädagogische, sozialarbeiterische und therapeutische Betreuung der Straßenkinder von Recife beantragt. Rua e.V. hatte dazu sozusagen als Juniorpartner den von der EU geforderten „privaten europäischen Anteil“ in Höhe von 5.000 Euro zugesagt. Wider Erwarten wurden in diesem Jahr nun sämtliche durch das LAZ beantragten Projekte abgelehnt. Doch sowohl das LAZ, als auch Rua e.V. halten dieses Projekt weiterhin für äußerst wichtig und lohnenswert. Bisher verfügt Grupo Ruas e Praças in Recife nur über ein Büro mit Lagerraum für die pädagogischen Materialien und einem Allzweckraum, der als Durchgangszimmer keine Möglichkeiten für konzentrierte Bildungsarbeit und vertrauliche Gespräche bietet. Zur Realisierung des Projektes werden wir insgesamt etwa 50.000 Euro benötigen. Rua e.V. kann dafür bislang etwas über 20.000 € und das LAZ 10.000 € zur Verfügung stellen. Auch die Solidaritätsjugend in Karlsruhe wird uns bei dem Vorhaben unterstützen, hat jedoch durch die weitere Förderung des zum Projekt gehörigen Kinderhofes Centro Educacional Vida Nova nur begrenzte Mittel zur Verfügung. Daher möchte ich Sie bitten, dieses Projekt auch in Ihrem Bekanntenkreis vorzustellen und um Unterstützung zu werben.
Am Montag, den 19. Dezember wird Rua e.V. wieder am Weihnachtsmarktstand „Informieren und Helfen“ auf dem Mannheimer Weihnachtsmarkt verkaufen. Im Angebot wird es brasilianisches Kunsthandwerk (darunter Krippen und Schachspiele aus Ton, sowie Hängematten) und Produkte aus dem fairen Handel, die wir für den ökumenischen Weltladen MALUMA in Weinheim mitverkaufen. Es würde mich freuen, sie an unserem Stand begrüßen zu können.
0 Kommentar(e):
Kommentar veröffentlichen
<< Home