Rua - Hilfe für Straßenkinder e.V. (www.rua-ev.de)

Seit seiner Gründung im Jahr 2000 unterstützt unser Verein Rua e.V.-Hilfe für Straßenkinder das Straßenkinderprojekt Grupo Ruas e Pracas in Recife/Brasilien. Wir arbeiten ausschließlich ehrenamtlich. Dieser Blog soll die bisherige Rubrik "aktuell" auf unserer Homepage ablösen, um das Einpflegen neuer Nachrichten über unsere Arbeit und die unserer Partner zu erleichtern.

08 April 2006

Januar / Februar / März 2006

  • Streetwork
    In den Monaten Januar und Februar wurde das Thema Karneval behandelt. Die Erzieherinnen und Erzieher erklärten den Sinn und Ursprung des Karnevals und fertigten mit den Kindern und Jugendlichen Masken, Ochsenkostüme (für den Volkstanz „Bumba meu boi“) und Sonnenschirmchen (für den Tanz „Frevo“), um am Umzug „Frevo tanzen und Rechte einfordern“ teilzunehmen. Thema des Zuges war „Ja zum Leben, nein zu den Drogen“, und: „Wir wollen mit Kultur und Bildung leben, Drogen führen zu nichts; soziale Gerechtigkeit für mich und für Dich.“ Der Umzug führte durch die Hauptstraßen der Innenstadt und endete vor dem Palácio das Princesas, dem Sitz des Gouverneurs von Pernambuco und endete mit der Übergabe eines Dokumentes mit den Forderungen der Kinder und Jugendlichen der 15 teilnehmenden Organisationen. Der Zug war sehr schön mit Gruppen von verkleideten Kindern und Jugendlichen und anderen, die ihre Forderungen vorbrachten. Am Ende folgte eine Frevo-Gruppe.

  • Wahl der Conselhos Tutelares (“Vormundschaftsbeiräte”) von Recife für die Jahre 2006 bis 2009
    Wir befinden uns in der Vorbereitung für die Wahlen zu den Conselhos Tutelares. Dies ist sehr wichtig, denn diese Beiräte können Maßnahmen treffen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen, die gefährdet und missbraucht werden. Es handelt sich dabei um eine öffentliche Stelle, der über die Einhaltung des Statuts des Kindes und Jugendlichen/ECA (bras. Kinder-/Jugendhilfe und –rechtegesetz). Die Mitglieder dieser Beiräte werden gewählt und können beispielsweise Inobhutnahmen vornehmen oder über Vormundschaften entscheiden.

  • Weltfrauentag
    Seit Januar dieses Jahres wurden 66 Frauen im Staat Pernambuco ermordet. Dies zeigt, dass die Zahl an häuslicher Gewalt und Morden in Pernambuco sehr hoch ist. Am 8. März organisierte das Frauenforum von Pernambuco eine Demonstration gegen diese Situation; Ruas e Praças nahm gemeinsam mit den Müttern der Kinder und Jugendlichen statt, um die Rechte der Frauen einzufordern und ein Leben ohne Gewalt leben zu können.

  • Projekt zum Hauskauf
    Wie ich bereits im Dezember geschrieben habe, planen wir gemeinsam mit dem Lateinamerikazentrum (LAZ) in Bonn und der AG-Recife in Karlsruhe ein neues Haus für die bessere Betreuung der Kinder und Jugendlichen in Recife kaufen. Aufgrund des für uns schlechten Wechselkurses benötigen wir hier noch weitere Spenden. Daher bitte ich Sie, für unser Projekt zu werben. Toll wäre natürlich eine Benefizveranstaltung, ein Sponsor oder ein Unternehmen, welches einen größeren Betrag zu dem Projekt beitragen könnte.

  • Lebensmittelpakete
    Wie bereits im Dezember erwähnt, hat Rua e.V. die Förderung der Familienhilfe zum größten Teil an Misereor abgegeben. Misereor steigt damit neu in die Förderung von Ruas e Praças ein. Allerdings beinhaltet diese Förderung nicht die Lebensmittelpakete, sondern Gehälter, Raummieten und andere laufende Kosten in den Bereichen Bildung, Beratung und Therapie mit den Müttern/Familien der Kinder und Jugendlichen. Rua wird daher weiterhin Spenden für Lebensmittelpakete sammeln und Ruas e Praças zur Verfügung stellen. Bitte machen Sie daher auch weiterhin auf die Möglichkeit einer monatlichen Spende von 8 Euro zugunsten dieses Teilprojektes für Lebensmittelpakete für besonders bedürftige Familien in Recife aufmerksam.

  • Logo und „Corporate Design“
    Jânio Nascimento, ein Brasilianer, der in Frankfurt Kommunikationsdesign studiert, beschäftigt sich im Rahmen seiner Abschlussarbeit mit dem Entwurf eines Logos und eines „Corporate Designs“ für Rua – Hilfe für Straßenkinder e.V., also der Vereinheitlichung der diversen Rua-Informationsmaterialien, die wir im Verlauf des nächsten Jahres umstellen und ansprechender gestalten wollen. Natürlich entstehen uns dabei keine Kosten.

  • Buch
    Ausnahmsweise ein Hinweis in eigener Sache. Im Januar erschien mein Buch: „Du kannst sogar Fotograf sein! Medienpädagogische Arbeit mit brasilianischen Straßenkindern“ im IKO-Verlag, Frankfurt. Es kostet 13,90 Euro und ist über den Buchhandek zu beziehen. Ich beschreibe darin unter anderem die medienpädagogische Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen bei Grupo Ruas e Praças und gehe auf die Hintergründe der Straßenkinderproblematik ein.

  • Weihnachtsmärkte in der Region und Weltfrauentag in Weinheim
    Unsere letzten Stände fanden an verschiedenen Weihnachtsmärkten in der Region (Schriesheim, Mannheim und in der Heidelberger Disko „Nachtschicht“), sowie am Frauentag der Weinheimer Grünen statt. Die Weihnachtsmarktstände liefen sehr gut, auch aufgrund des attraktiven Warenangebots. Der Weltfrauentag blieb leider in diesem Jahr hinter den Erwartungen zurück (aufgrund von zu wenig BesucherInnen).

  • Hängematten
    Wir haben viele Hängematten in sehr guter Qualität und verschiedenen Farben und Größen aus Brasilien mitgebracht, die wir nun zu Gunsten von Rua verkaufen. Auch wenn der Sommer derzeit sehr weit weg erscheint, möchte ich hier dafür werben. Die Verkaufspreise liegen je nach Modell zwischen 25 und 35 Euro.

  • Mitgliederversammlung
    Ich habe die diesjährige Mitgliederversammlung noch nicht einberufen, da bezüglich des Hauskaufes noch einige Fragen offen waren, die ich zuvor geklärt wissen wollte. Nach der Ablehnung des Projektantrages in Brüssel, hieß es dann, es sei positiv bewertet worden (so.) und könne evtl. im Nachrückverfahren doch noch berücksichtigt werden, was letztlich ein ständiges Hin- und Her bedeutete. Außerdem war geplant, dass Mônica von Ruas e Praças im April zu einer Konferenz von Caritas International nach Freiburg kommen sollte. Diese Gelegenheit hätte ich gerne genutzt, sie zu unserer Versammlung einzuladen. Diese Konferenz ist jetzt aber kurzfristig voraussichtlich auch November vertagt worden. Auch das Geld von Misereor traf erst verspätet bei Ruas e Praças ein, weshalb wir vereinbarten, die noch vorhandenen Gelder von Rua für die Familienhilfe zeitlich zu „strecken“, um keine Lücke entstehen zu lassen. Durch diese Verzögerung habe ich noch keinen Abschlussbericht und noch keine Endabrechnung von Ruas e Praças erhalten, die ich für den Jahresbericht benötige. Ich bemühe mich nun um einen günstigen Termin und werde dann zur Mitgliederversammlung laden.