Januar/Februar/März/April 2007

Karneval der Kinder- und Jugendorganisationen / Umzug: “Tanzen
und Fordern für den Frieden.”
Thema: „Kinder und Jugendliche vereint, um ihre Rechte geltend
zu machen.“
Devise: „Eine neue Regierung ist im Amt. Das Gesetz ist da!!“
Seit 16 Jahren waren unsere Rechte nicht schriftlich festgesetzt, jetzt werden wir unsere Forderungen zusammenfassen, damit diese im Gesetz eingeschlossen werden. Der Karneval der Kinder- und Jugendeinrichtungen war nicht nur der Moment um zu feiern oder bei einer Demo mitzulaufen, sondern auch ein öffentlicher Akt der Forderung, durch den Organisationen Rechte einforderten, indem sie auf die Straße gingen. In den Monaten Januar und Februar arbeiteten wir mit den Kindern und Jugendlichen zusammen, um dieses Ereignis zu organisieren. Es fanden verschiedene Treffen statt, bei denen die Kinder und Jugendlichen und auch die Betreuer das Thema und die Devise der Aktion gemeinsam diskutierten und definierten. Grupo Ruas e Praςas hat mit anderen Organisationen an der Koordination des Tages mitgearbeitet. Zu den Themen der Aktion stellten wir Masken und Plakate her. Der Demozug lebte von der Beteiligung vieler Organisationen, die sich in Reihen gegliedert aufstellten. baute auf der Beteiligung vieler Organisationen auf, die sich in Reihen aufstellten. Grupo Ruas e Praςas war in der Reihe, die sich hauptsächlich den Forderungen des Tages widmete.
Während des Marsches gab es Reden der Betreuer, Pädagogen und vor allem auch von den Jugendlichen. Es wurden auch offene Briefe verteilt, mit denen beabsichtigt wurde, den Grund für unser NEIN zur Herabsetzung der Strafmündigkeit zu erläutern. Dies war eine Forderung der Demonstration. Am Ende dieses öffentlichen Akts händigte eine Kommission aus Kindern und Jugendlichen an den Staat ein Dokument aus, in dem Vorschläge und Anträge zur Bildung, Gesundheit, Wohnraum, Erzeugung von Arbeitsplätzen und vor allem zur Ausführung des Gesetzes formuliert waren.

Grupo Ruas e Praςas wird 20!
In diesem Jahr wird Grupo Ruas e Praςas 20 Jahre alt. Dieses Datum wird mit drei Ereignissen gefeiert. Das erste war ein Marsch von Grupo Ruas e Praςas, der durch die Straßen und auf den Hügel von Olinda führte. Dadurch sollte die Arbeit, die wir mit den Kindern und Jugendlichen in Workshops über Trommeln, Singen und Tanzen machen, gezeigt werden. Während des Marsches verteilten wir Flyer, die über unsere Arbeit berichten und informieren sollten. Dieser Moment war sehr wichtig für die Gruppe, denn der Umzug zog viele Leute an, die dann den Zug begleiteten. Während des Marsches gab es drei sehr wichtige Momente: der erste war, als wir einen anderen Umzug trafen, der seine Reihen öffnete, so dass wir hindurch laufen konnten, und dabei sehr viel Applaus bekamen.
Der zweite war als wir vor dem Haus des bekannten Sängers Alceu Valença vorbeimarschierten, der uns die Ehre verschaffte und uns fotografierte, uns filmte und die Kinder und Jugendlichen applaudierte, als sie ihre Talente vorführten.
Der dritte Moment war der Abschluss der Demonstration wo es eine große Menge an Menschen gab, die mit uns feierten und einen großen tanzenden Kreis bildeten.

Treffen der politischen Organisation
Jeden Freitag treffen sich Kinder, Jugendliche und Betreuer um Themen wie Gewalt, das Leben auf der Straße, die Familie, Ihre Träume usw. zu diskutieren. In den letzten Monaten hatten wir unter anderem als Schwerpunkt der Diskussionen die Besprechung der Herabsetzung der Strafmündigkeit, oder eben die Verhinderung dessen, und den internationalen Frauentag.

Weltfrauentag
Mehrere Events wurden realisiert um den Internationalen Tag der Frauen zu feiern. Grupo Ruas e Praςas konnte es nicht lassen und machte auch mit. Als es dann soweit war, fanden Debatten und Demonstrationen in Pernambuco statt, die diesen Tag markierten. Für Grupo Ruas e Praςas gab es dieses Jahr einen Meilenstein, als eine Jugendliche die Frauen der Gruppe ehrte, indem sie eine Blume in einer Vase mit Sand und Wasser hoch hob. Diese Geste ließ sehr viele sehr ergriffen zurück.

Organisation kämpft für die Durchsetzung von Rechten
Dieses Trimester war geprägt von Diskussionen über Gewalt, die von den Jugendlichen ausgeführt wird, gefolgt von der Frage der Herabsetzung der Strafmündigkeit. Wir partizipierten in mehreren Aktionen, wie zum Beispiel öffentliche Empfänge, Debatten in der Präfektur von Recife, eine Debatte beim städtischen Rat für Kinder und Jugendliche, und im Forum für die Verteidigung von Kinder- und Jugendrechten. Zusätzlich zu diesen Debatten in der zivilen Bevölkerung haben wir Unterschriften gesammelt, offene Briefe der Aufklärung verteilt und ein Dokument an den Landtag und an den Chef der Landesregierung von Pernambuco geschickt.

Centro Educacional Vida Nova – Sitio Capim de Cheiro
Der Kinderhof Sitio Capim de Cheiro ist bei den Kindern und Jugendlichen im Gespräch geblieben. Wir haben eine große Partizipation von Kindern und Jugendlichen in den 2 und 5 Tagesprozessen, die den Wunsch haben, ihr Leben zu ändern und auf dem Hof zu leben. Wir haben jetzt 16 Kinder und Jugendliche, die diese Erfahrung erleben.

Familienhilfe
Die Arbeit mit den Familien wird von Tag zu Tag besser. Dieses Jahr haben wir das Ziel, über die Mobilisierung und Organisation der Bevölkerung zu reflektieren. In diesem Sinne haben wir Filmworkshops durchgeführt, die die Geschichte des Kampfes des Volkes für ihre Rechte zeigen. Wir sind dabei, einen Überblick über die Familien und die Organisationen, die in deren Herkunftsgemeinden arbeiten, herzustellen. Außerdem setzen wir den Schwerpunkt auf die Beteiligung an politischen Aktionen, wie Demos, öffentliche Akte, Debatten, und öffentliche Anhörungen. Im März haben wir ein spezielles Programm um den Internationalen Tag der Frauen zu feiern.

Streetwork
Am Anfang des Betreuungsprozesses, nämlich auf der Straße, realisieren wir gerade eine sehr beständige Arbeit. Wir arbeiten intensiv mit 27 Kindern und Jugendlichen, mit denen wir viele Besuche zum Beispiel zum Arzt und zur psychologischen Begleitung machen. Außerdem beteiligen sie sich stark an unserem 2 und 5 Tagesprozess und im Wohnhaus. Besuche zu Hause sind auch ein wichtiger Bestandteil dieser Arbeit. Jeden Tag steigt das Problem der Verlockung der Straße in Boa Viagem. Die Kinder und Jugendlichen verlieren mit jedem Mal mehr die Orientierung, weg von ihren Träumen und Familien, weg von einem Leben mit Schule und einer Zukunft. In diesen Fällen suchen wir die Aussprache mit den Behörden, um auf dieses Problem einzuwirken. Die Gewalt, die gegen die Kinder und Jugendlichen auf der Straße ausgeübt wird, bekommt in den Medien etwas Aufmerksamkeit. Sie berichten jedoch nur darüber, wenn ein Jugendlicher selbst Ursache der Gewalt ist. Allein schon in den ersten 3 Monaten dieses Jahres sind aber 5 Jugendliche ermordet worden, und die Medien berichteten nichts.