Rua - Hilfe für Straßenkinder e.V. (www.rua-ev.de)

Seit seiner Gründung im Jahr 2000 unterstützt unser Verein Rua e.V.-Hilfe für Straßenkinder das Straßenkinderprojekt Grupo Ruas e Pracas in Recife/Brasilien. Wir arbeiten ausschließlich ehrenamtlich. Dieser Blog soll die bisherige Rubrik "aktuell" auf unserer Homepage ablösen, um das Einpflegen neuer Nachrichten über unsere Arbeit und die unserer Partner zu erleichtern.

06 Juni 2009

September bis Dezember 2008

Aus dem Infobrief von Grupo Ruase Pracas

1. Politische Arbeit

Am 7. September nahmen wir an der landesweiten Veranstaltung “Schrei der Ausgeschlossenen” teil. Die Familien, Kinder und Jugendlichen brachten damit ihren Protest gegen die Abwertung des Lebens und die Missachtung der Menschenrechte zum
Ausdruck. Wir waren dabei schockiert darüber, dass die Polizei versuchte, die Veranstaltung zu verhindern. Dies gab es seit Jahren nicht mehr. In der Vergangenheit hatten sogar hochrangige Politiker daran teilgenommen. Das Organisationskomitee überreichte daher ein Protestschreiben an den Gouverneur.
Im Oktober gab es viele Veranstaltungen zum Thema der Kinderrechte. Anlässlich der bevorstehenden Bürgermeisterwahlen stellte Grupo Ruas e Praças gemeinsam mit anderen Organisationen einen Forderungskatalog zur Durchsetzung der Kinderrechte
vor. Die Kandidaten wurden aufgefordert, eine Erklärung zu unterschreiben, dass sie die Kinderrechte respektieren und fördern werden.
Ruas e Praças macht Politik, denn unsere Gruppe bewarb sich erneut um einen Sitz im kommunalen Kinderrechterat von Recife (COMDICA) und wurde als Vertreterin der Zivilgesellschaft gewählt, um die Rechte der Kinder und Jugendlichen und insbesondere der Straßenkinder von Recife zu verteidigen.

2. Tanzaufführung
Die Tanzgruppe Maracatû Nação Ruas e Praças trat beim 5. nationalen Sozialpädagogenkongress und auf einem Platz in Recife in Anwesenheits des Gouverneurs des Staates Pernambuco auf.

3. Straßensozialarbeit
Die Straßensozialarbeit wird durch den steigenden Crackkonsum der Kinder und Jugendlichen, aber auch durch den wieder steigenden Druck durch die Regierung erschwert, die zu den Festtagen zum Jahresende eine straßenkinderfreie Stadt vorzeigen möchte.
Trotz dieser Schwierigkeiten nahmen wir die Arbeit auf dem Platz Afogados auf. Der Platz ist zwar etwas weiter vom Stadtzentrum entfernt, dort leben jedoch viele Kinder und Jugendliche, weshalb es uns wichtig war, dort aktiv zu werden.

4. Kinderhof Centro Educacional Vida Nova/Capim de Cheiro
Mit Unterstützung von Rua e.V. findet im benachbarten Dorf Caaporã ein Siebdruckkurs für die Jugendlichen auf dem Hof und aus der Nachbarschaft statt. Ziel des Kurses ist die Vermittlung von Kenntnissen in Siebdruck und zur Vermarktung
der Druckerzeugnisse.
Im zweiten Halbjahr 2008 lebten insgesamt 24 Kinder und Jugendliche für längere Zeit auf dem Hof (hinzu kommen Kinder und Jugendliche, die in einem Übergangsprozess immer nur einige Tage dort verbringen).
Am 2. und 3. Dezember findet das Auswertungstreffen der Familiensozialarbeit
mit den Familienangehörigen auf dem Kinderhof statt. Am 4. und 5. Dezember ist dann das Auswertungstreffen mit den Kindern und Jugendlichen. Für uns bedeuten diese Treffen eine Möglichkeit, zu erfahren, wie wir unsere Arbeit weiterentwickeln
können.
Höhepunkt im Monat Dezember wird unsere Weihnachtsfeier auf dem Hof sein, bei dem Kinder und Familien gemeinsam Weihnachten feiern werden. Für viele ist dies die erste Wiederbegegnung seit die Kinder auf die Straße gingen.